Größe des Futtertieres

Bleiben wir bei unseren neu erworbenen Nachzuchten, die - sagen wir einmal - vier Monate alt sind.

Einige der reinrassigen Unterarten der Gattung Boa c. constrictor, insbesondere Boa c. constrictor und Boa c. amarali, sind berüchtigt dafür, dass Sie im ersten Lebensjahr bei zu häufiger Fütterung oder unpassender Größe der angeboteten Nager die Nahrung halbverdaut wieder auswürgen.

Dem können Sie nur begegnen, wenn folgende Ratschläge beachtet werden:

  • Boas in den ersten sechs Lebensmonaten nur mit frischbehaarten Mäusen oder nackten Ratten füttern
  • neonate Abgottschlangen nur alle zwei Wochen füttern, ab dem sechsten Lebensmonat in Abständen von 10 Tagen 

Grundsätzlich sollten Jungschlangen vor der nächsten Fütterung immer den zuletzt erhaltenen Nager abgekotet haben. Ist dies nicht innerhalb der Vierzehntagesfrist geschehen, empfiehlt es sich, noch etwas abzuwarten.

Bedenken Sie, dass das Aus­würgen der Nah­rung Substanz kostet! Mehrmaliges Regurgitieren (so der Fachausdruck) hat schon vielen Abgottschlangen das Leben gekostet.

Das Auswürgen halbverdauter Nahrung führt zu einem nicht unerheblichen Flüssigkeitsverlust und somit zur Schwächung des Tieres.

Deshalb empfiehlt es sich, der betroffenen Boa eine Elektrolytlösung subcutan (un­ter die Haut) zu injizieren. 0,5 - 1ml Kochsalzlösung pro 100 Gramm Körpergewicht der Schlange als einmalige Gabe sind hier sehr hilfreich. Bei Bedarf nach 24 Stunden wiederholen.

Verdaut die Boa regelmäßig, kann man allmählich größere Futtertiere anbieten. Im Zweifelsfalle lieber öfter, aber dafür kleiner füttern.

Auch adulte Rotschwanzboas mit zweieinhalb Metern und mehr sollten noch mit Ratten oder jungen Zwerghasen gefüttert werden. Beim Verfüttern von Geflügel sollten Sie sich im klaren darüber sein, dass die Exkremente in der Regel breiig und stinkend ausfallen.

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Futterspezialisten

Es kann immer wieder einmal vorkommen, dass Sie an eine Schlange geraten, die nur eine bestimmte Sorte von Futtertieren zu sich nimmt.

So etwas kann bei allen Boaunterarten passieren, wenngleich die Gefahr hier nicht so groß ist, wie beispielsweise bei den Königspythons, unter denen es Exemplare gibt, die lieber verhungern, als etwas anderes zu fressen als Rennmäuse.

Tja, was kann man also tun, wenn die Boa auf Hühnerküken oder Mäuse steht und jede noch so liebevoll gereichte Ratte ver­schmäht?

Einfach Küken und Mäuse weiterfüttern? So wird aus unserer Rotschwanzboa niemals ein 3-Meter-Brummer...

Unsere Lösung heißt "Kükenexpress"! Ein totes Hühnerküken und eine ebensolche Ratte werden mit Zahnseide oder ähnlichem zusammengebunden. Den Hals des Nagers schnüren Sie an den Beinen des Kükens fest und zwar so, dass ihre Boa auch mit größter Anstrengung die zwei Dutzend Knoten, die Sie (hoffentlich) gemacht haben, nicht lösen kann.

Sie werden erleben, wie Ihr Liebling mit Genuß das Küken frißt und nichts dagegen machen kann, dass die Ratte auch mit runterrutscht.

Zu solchen Tricks können wir auch greifen, wenn unsere Boa immer nur ein einziges Futtertier verschlingt (so etwas gibt es auch), obwohl sie mehrere nötig hätte. Hier werden dann einfach zwei Ratten zusammengebunden.

Missbrauchen Sie diese Art der Fütterung aber bitte nicht, um ihre Schlange zu mästen!

Eine andere Möglichkeit, die wir auch schon bei einem Mäuselieb­haber mit Erfolg praktizierten ist, eine tote Ratte im Mäusebehälter an der Stelle zu wälzen, wo die kleinen Dinger immer ihr Geschäft verrichten. Riecht die Ratte dann gründlich nach Mäusepisse (entschuldigen Sie den Ausdruck) wird die Schlange Stein und Bein schwören, dass es sich bei dem dargereichten Futtertier um eine besonders stattliche Maus handelt.

Mit dieser Vorgehensweise bringen Sie die Schlange nach einer Weile dazu, auch ohne solche Maßnahmen Ratten zu fressen. das selbe gilt auch für den "Kükenexpress"!